Ist Out-of-Home-Werbung ein Corona-Opfer? Auf keinen Fall!

Lesezeit: 4 Minuten | Autor: Andrin Fröhlich

Fast 500 Millionen Franken wurden im September in der Schweiz für Werbung ausgegeben, wie das Portal Werbewoche.ch schreibt. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben 2020 bisher auf 3,5 Milliarden, was ein Minus von 16,1% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Doch der September hat es in sich – satte 37.8% Steigerung verzeichnet er im Vergleich zum Vormonat August.

Wie sich der Markt insgesamt entwickelt und ob Covid19 resp. die Angst vor einer Rezession das zukünftige Wachstum wieder schmälern, bleibt abzuwarten. Spannend ist jedoch die Betrachtung der einzelnen Werbeformen, die den Unternehmen zur Verfügung stehen.

Unterschiedliche Entwicklungen
Alle Mediengruppen, mit Ausnahme von Out-of-Home, liegen 2020 deutlich hinter den Vorjahreswerten zurück. Während sämtliche Werbeformen im September mit teilweise deutlichen Rückgängen kämpfen, setzt Out-of-Home mit einer erneuten Steigerung von 8,9 Prozent im Vorjahresvergleich ein deutliches Zeichen. Insbesondere Digital-Out-of-Home verzeichnet, wie bereits vor dem Corona bedingten Einbruch im April und Mai, durchgängig hohe Wachstumsraten. Im Vergleich zum September 2019 liegt diese bei 42,5 Prozent. Im Juli und August konnte sogar fast eine Verdopplung der Werbeausgaben beobachtet werden.

Quelle: Werbewoche.ch

Dies ist im Hinblick auf andere Werbeformen beachtlich. So verliert TV 4% im Vergleich zu 2019, Printwerbung geht gar um 8% zurück. Die Publikums-, Finanz- und Wirtschaftspresse kann leicht zulegen (+1,2%). Treiber hierfür sind jedoch Zeitungsbeilagen und nicht Werbeanzeigen in den Zeitungen. Auch Radiowerbung hat einen Rückgang zu verzeichnen, im September (-16%) gar mehr als im August (-6%). Kino ist weiterhin das Medium, das von der Corona-Krise am stärksten betroffen ist. Onlinewerbung hingegen verbleibt ohne grosse Veränderungen mit nur leichter Steigerung im Vormonatsvergleich (+2.8%).

Starker Detailhandel  
Interessant ist auch die Betrachtung der Werbeausgaben einzelner Branchen. Rund 30% der verschiedenen Branchen steigerten ihre Ausgaben, wobei der Detailhandel die Spitzenposition einnimmt und YTD werbedruckstärkste Branche bleibt. Im Monatsvergleich hingegen ist es die Nahrungsmittelbranche, die die Spitze einnimmt. Anderen Branchen wie bspw. Digital & Haushalt, Pharma & Gesundheit oder Kosmetik & Körperpflege haben bei den Werbeausgaben für September im zweistelligen Bereich zugelegt.

Quelle: Werbewoche.ch

Alles in allem kann also vermerkt werden, dass der Werbemarkt Corona zu spüren bekommt. Kollabiert ist er indes nicht und im September konnten in verschiedenen Bereichen markante Steigerungen verzeichnet werden.

Ein wichtiger Treiber dabei ist Out-of-Home- und insbesondere Digital-out-of-Home-Werbung. Zwar litt auch diese Werbeform im April und Mai an Corona, kam jedoch erstarkt aus der Pandemie zurück. Die guten Wachstumsraten von vor Corona konnten gar fortgesetzt werden. Damit steht Digital-out-of-Home-Werbung im Gegensatz zu anderen Werbeformen, die im gleichen Zeitraum Einbussen zu verzeichnen haben.

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